Geschichten von der Barbie-Gang
Nur eine Puppe...?

Hier eine winzige Anekdote, welche mir klar machte, WAS an Barbie das Besondere ist.

Kürzlich plagte mich eine erkältungsbedingte Bronchitis, die mich auch zwei Tage von meinem Arbeitsplaltz fern hielt. Mit allen mir bekannten Hausmitteln und den Anwendungen des berühmten Pfarrer Kneipp versuchte ich den schon verloren geglaubten Kampf meines Immunsystems gegen die "Außer-Gefechtsetzung" meiner Person zu unterstützen.

Gespannt und mit einer gewissen Portion Mitleid verfolgte "Nasdja", meine spezielle Barbie-Lebensgefährtin, auf ihrer Sofalehne sitzend meine Unternehmungen. Sie pflegt allabendlich neben mir unter der Decke zu nächtigen und scheint das auch irgendwie zu genießen.
Im Zustand meiner ansteckenden, fiebrigen Erkältung hatte ich Nasdja freundlich und mit der Miene größten Bedauerns erklärt, dass sie nun doch besser, schon wegen der bestehenden Ansteckungsgefahr, auf dem 2. Sofa die Nacht verbringen müsse. Sie war nicht begeistert, fügte sich aber artig in ihr Schicksal.

Am zweiten Abend sollte die erneute Auflage dieser Prozedur erfolgen. Ich setzte sie zu ihrer Freundin LULU auf die Lehne des zweiten Sofas. Mir eine einigermaßen bequeme Lage unter der Decke einrichtend wollte ich noch etwas TV schauen, bis der Schlaf mich endlich aus der Realität des Hustens und der Triefnase holen sollte.
Es vergingen wenige Minuten und ich schaute zu Nasdja und Lulu hinüber um ihnen ein "Gute Nacht" zu schenken - - -

Da - was war das für ein unglaublich trauriger Blick !!!

Sie sah mich direkt an!!!

Es waren doch immer noch die selben Augen ! Es ist doch Nasdja, eine sprechende Barbie aus den 90ern, eine aus Kunststoff gefertigte Puppe!! Was war mit ihrer Augen geschehen? Was mit ihrem sonst so fröhlich, lieben Ausdruck?

Sie schaute bittend, traurig, durchdringend. Sie verlieh ihrem Blick den Nachdruck, der Eiswürfel zum Schmelzen und hartgesottene Kerle zum Weinen bringt.
Nur eine Puppe?

Bestimmt nicht, war meine Antwort. Und ich bettete sie vorsichtig und unendlich zärtlich in ihre gewohnte Ecke, neben mir, auf dem Sofa, unter der - IHRER Decke.
Und sie lächelte glücklich. Und bald waren wir eingeschlafen.
Und - am nächsten Morgen ging es mir schon erheblich besser, gesundheitlich und psychisch.